Nyang’oma liegt im Westen Kenias etwa zwei Kilometer vom Victoriasee entfernt im Stammesgebiet der Luo. Das Klima in der Region ist heiß und trocken. Regen gibt es in der Zeit von Oktober bis Dezember und von April bis Juni. Durch die Nähe zum Victoriasee ist die Vegetation etwas üppiger als in entfernteren Gebieten. Den nächsten größeren Ort, Bondo erreicht man über eine Sand- und Lehmpiste. Bei trockenem Wetter kann man diese Strecke in ca. 30 Minuten schaffen. In Bondo befindet sich auch die für die Mission zuständige Poststation und mehrere Einkaufsmöglichkeiten.
Bis zur nächsten Stadt, Kisumu fährt man mindestens zwei Stunden. Kisumu ist die drittgrößte Stadt Kenias. Die meisten Buslinien von Nairobi enden hier und es gibt sogar einen Bahnhof.
Bis zur Hauptstadt Nairobi sind es über 500 Kilometer. Zur Zeit verkehrt nur mehrmals am Tag ein Bus. Auch gibt es die Möglichkeit mit dem Flugzeug von Kisumu nach Nairobi zu fliegen. Eine neue Bahnstrecke von Nairobi nach Mombasa wurde im Juni 2017 in Betrieb genommen. Eine Zugverbindung zwischen Kisumu und Nairobi gibt es zur Zeit nicht.
Bei den Straßenverhältnissen in Kenia bedeutet das eine Reisezeit mit dem Bus von mindestens 8 Stunden. Mit der Bahn sogar bis zu 14 Stunden, da die Züge auf den alten Trassen nur sehr langsam fahren können.
Die katholische Mission Nyang’oma liegt in der Erzdiözese Kisumu und wurde 1962 durch den holländischen Mill Hill Priester Jan van den Ouderaa († 1993) gegründet. Er schuf im Laufe seines 30-jährigen Wirkens auf dem großflächigen Gelände am Victoriasee die Einrichtungen, die vor allem gehörlosen und hörgeschädigten Kindern und Jugendlichen aus ganz Kenya eine gute Schul- und Berufsausbildung ermöglichen. Unterstützung erhält das einheimische Lehrpersonal durch afrikanische Ordensbrüder und -schwestern.
Zur Pfarrei Nyang’oma, die seit 1993 von kenianischen Priestern geleitet wird, gehören auch die Kapellengemeinden der umliegenden Dörfer.
Außerdem befindet sich auf dem Gelände ein Waisenhaus mit Kindern im Alter bis zu drei Jahren und eine Krankenstation für die Erstversorgung der in und um Nyang’oma lebenden Menschen.
2001 wurde die Wasseraufbereitungsanlage OLAGO, mit HeidelbergCement und unserer Unterstützung, fertiggestellt. Diese versorgt die Mission und die Bevölkerung der umliegenden Dörfer mit Frischwasser. Seit 2006 steht das Projekt unter der Leitung der kenianischen Regierung. Der Verkauf des Frischwassers erfolgt derzeit an 14 Verkaufsstellen.
Neben den genannten Einrichtungen befinden auf dem Gelände der Mission auch 50 Wohnungen für das Lehrpersonal mit ihren Familien.
Die Mission Nyang'oma besteht derzeit aus vierzehn Institutionen. Erfahren Sie hier mehr dazu.